Auch eine ‚Freie Schule‘ ist nicht davor gefeit, im Schulalltag in alte Handlungsmuster und die Routine abzugleiten. Zwar wurde das Schulkonzept sorgfältig und für das Wohl des Ganzen verfasst, doch mit der Zeit kann es an Dynamik und Lebendigkeit verlieren. Woran liegt das?

Um das Sinnerleben der Schüler und aller Akteure zu erhöhen, reicht oft eine bloße Absichtserklärung nicht aus, denn unser Ego kann neue Trends fast perfekt imitieren. Es bedarf eines Paradigmenwechsels mit einer neuen Haltung und einer systematischen Praxis der Selbstbeobachtung, sowohl individuell als auch als Gruppe. Dabei kann uns eine Kultur der ‚Organisationalen Achtsamkeit‘ helfen, mit der wir Selbstbeobachtung und -evaluation sowie Situationsbewusstheit entwickeln und eine höhere Prozessqualität in der Schule aufbauen können. Dabei handelt es sich um einen Prozess mit diversen Entwicklungsschleifen, bei dem wir praxiserprobte Instrumentarien des Changemanagements kennenlernen werden, die jeder einzelne Akteur wie auch der interne Qualitätszirkel verwenden kann.

Diese Arbeit ist aus einer Masterthesis im Studiengang ‚Organization Studies‘ mit dem Schwerpunkt Schulmanagement an der Universität Hildesheim hervorgegangen.

Im ersten Webinar wird das ganzheitliche, sinn- und wertorientierte Konzept ‚Organisationale Achtsamkeit‘ entwickelt, an vielen Beispielen erläutert und gezeigt, wie es ganz praktisch in der Schule eingeführt werden kann.

Im zweiten Webinar werden Instrumente organisationaler Achtsamkeit aus der Unternehmens- und Schulpraxis vorgestellt, z.B. das systemische Weltbild, das Vision-Mission-Strategie- Dreieck, Szenarioanalysen, das Vorgehen bei Selbstevaluationen mit Vorstudien, Zufriedenheitsstudien, Fragebögen usw .

Dr. phil. Heidrun Drescher-Ochoa M.A. studierte Germanistik, Romanistik und Politikwissenschaft. Sie unterrichtete Deutsch und Spanisch an deutschen, argentinischen und spanischen Schulen sowie Interkulturelle Kommunikation an der Katholischen Fachhochschule und der ‚University of Applied Sciences‘ in
Osnabrück. Sie ist Mentorin für ‚Logotherapie und Existenzanalyse‘, akkreditiert vom Viktor-Frankl-Institut Wien.